Feinde, Monster und Bestien
Gefahren im Königreich Teros-Saral
Die Ländereien eines Königreichs sind nicht immer im selben Umfang sicher oder auch unsicher wie die der benachbarten Reiche. Einige Königreiche konnten auch abseits der Siedlungen böse Widersacher, Monster und Bestien töten oder vertreiben und der Landbevölkerung ein recht sorgenfreies Leben ermöglichen, während in manchen Landen selbst die Straßen einer Stadt gefährlicher sein können als eine Schlangengrube. Neben den jeweils in der Kultur des Volkes verankerten Gründen dafür greifen viele weitere Faktoren, die in der Geographie, dem Klima, der Flora und Fauna oder der Geschichte eines Landstrichs begründet sein können. In der Publikation DAS BUCH DER KÖNIGREICHE ist für jedes der Königreiche der Pen-and-Paper Rollenspiel Welt eine eigene - manchmal geläufige, manchmal exotischer anmutende - Übersicht der bösen Widersacher, Monster, Bestien und ungewöhnlicher Wesenheiten enthalten. Die auf dieser Seite beschriebenen Begegnungen, die zu einem Kampf mit SC führen können, sind im Gebiet des Königreichs Teros-Saral zu erwarten. Darüber hinaus können natürlich auch als Einzelfälle völlig andere Begegnungen mit gar nicht ins Raster passenden Feinden und Bestien geschehen. Die Regel bestätigt die Ausnahme.
Krieger, Druiden und Hexen des Bergvolks Luthaís-Bathar
In den hohen Gebirgen, an die das Königreich Teros-Saral grenzt, leben Stämme eines primitiven, menschlichen Bergvolks, die den widrigen Lebensbedingungen in der Höhe trotzen. Das Bergvolk Luthaís-Bathar ist ein grausames, hartes Volk, das dem finsteren Gott Manatharil huldigt. Dieser unheilige Gott gibt ihnen Kraft zum Überleben. Aufgrund ihrer technischen und zivilisatorischen Unterlegenheit wagen sie es nur selten, in die Täler des Königreichs Teros-Saral herabzusteigen. Wenn sie es tun, dann um zu morden und zu rauben, ohne Zeugen am Leben zu lassen. Erbittert bekämpft der Galith-Tempel die den Tod, Unterjochung und Übel bringenden Feinde.
Gesetzlose, Vogelfreie, Räuber, Gesindel und Unglücksraben
In dichten Wäldern lebt eine fast vierstellige Zahl an Gesetzlosen, Ausgestoßenen und Heimatlosen. Häufig gibt es unter ihnen einen harten Konkurrenzkampf und das Recht des Stärkeren. Denn sie müssen sich einem harten Leben stellen: Eiseskälte, Sturm, Regen und Schnee, menschenfressenden Ogern und hungrigen Wölfen, verzweifelten Leidensgenossen und Soldaten des Königreichs Teros-Saral. Diese Umstände haben viele von ihnen grausam und hart gemacht. Einige sichern sich ihr Überleben, indem sie abgelegene Höfe und Dörfer überfallen, Reisende erschlagen und ausplündern und andere Schreckenstaten verüben.
In Thains Forst, einem riesigen Waldgebiet an der Küste, haben sich zahlreiche von ihnen zurückgezogen. Viele leben sehr erbärmlich, einige wenige dafür gut. Sie bleiben unter sich, haben sich zu kleinen Grüppchen zusammengeschlossen oder wohnen inmitten des Waldes in Arwin, einem Dorf der Gesetzlosen, auf einer Insel eines großen Waldsees. Einen visuellen Eindruck vermitteln Dir die Karten als PDF zum kostenfreien Download.
Waldtrolle - gefürchtete Menschenfresser
Bis zu drei Meter groß und beinahe ebenso breit sind diese beeindruckenden Wesen, die in dichten Wäldern geradezu wenige Schritte vor einem Betrachter verschwinden können. Waldtrolle scheinen aus Holzstämmen, Ästen, Laub, Wurzeln, Felsbrocken, Steinsplittern und Fleisch zugleich zu bestehen und zu skurril anmutenden humanoiden Körpern zusammengefügt worden zu sein. Aus ihren unproportionierten Leibern wuchern an vielen Stellen Gräser, Sträucher und Büsche. Es rieselt ständig von ihnen Erde herab. Efeu und dichtes Wurzelwerk sprießen üppig aus ihren Schädeln und lassen kaum Raum für die große Nase, den breiten mit schiefen Zähnen gefüllten Mund und die kleinen tiefschwarzen Augen. Mit seinen schweren Händen teilt ein Waldtroll gewaltige Hiebe aus und mit seinem großen Maul zerkleinert er mühelos dicke Knochen.
Ihr Lebensraum
Da sie die Freiheit lieben, bilden sich nur selten größere Clangemeinschaften heraus. Einige Sonderfälle sind in Thorns Wald im Osten Melliaths zu finden: Waldriesen halten dort zahlreiche Waldtrolle als Sklaven. Im Königreich Teros-Saral findet sich im Luthwald im Schatten der Teroshöhen die größte Population dieser Ungeheuer, gefolgt von Thains Forst an der Küste.
Ihr Verhalten
Waldtrolle sind Allesfresser, favorisieren aber Fleisch. Menschenfleisch ist für sie gar eine Delikatesse. Um Menschen habhaft zu werden, gehen sie gelegentlich ein Risiko ein und verlassen die dichten Waldregionen, in denen sie heimisch sind. Insbesondere in der Dämmerung oder in der Nacht jagen die ansonsten scheuen Waldbewohner, da sie direktes Sonnenlicht stark blendet und ihnen die Hälfte ihrer Handlungsfähigkeit nimmt. Es gibt unter den Waldtrollen durchaus geistig zurückgebliebene, begriffsstutzige und dämliche Exemplare, doch die klügsten Waldtrolle sind immerhin fast so aufgeweckt wie ein durchschnittlicher Mensch. Aufgrund ihrer höheren Lebensspanne sind sie dabei häufig lebenserfahren, aber keineswegs gebildet. Ihre handwerklichen Fähigkeiten fallen im Vergleich zum Menschen maßgeblich geringer aus. Deshalb verwenden sie gerne von Menschen gestohlene Dinge oder lassen sich dringend benötigte von geraubten Menschen herstellen, bevor sie diese gierig verzehren. Kaum etwas fürchten die Waldtrolle. Einschlagende Blitze und große Feuer zählen zu den Ausnahmen. Sie verehren üblicherweise keinen Gott und handeln nach dem Gesetz des Stärkeren.
Hügeltrolle - Vettern der Waldtrolle
Erscheinen Waldtrolle aus dem Norden des Königreichs bereits eindrucksvoll und furchterregend, so übertreffen Hügeltrolle trotzdem merklich ihre Schockwirkung. Klumpen aus Fels und Fleisch bilden unförmige drei bis vier Meter große Körper. Steine, Schotter und Sand rieseln aus zahlreichen Spalten und Rissen; holzige Grashalme sprießen aus ihren Köpfen und weiteren Körperpartien. Alles wirkt chaotisch angeordnet und scheint Symmetrie und Ästhetik zu verhöhnen.
Ihr Lebensraum
Abgeschieden im Albhöhenland, einem großflächigen Hügelterrain südlich des Flusses Ivlis, leben gefährliche Menschenfresser: einige Hundert Hügeltrolle verteilt auf ein Dutzend Sippen. Weit mehr waren es in den Anfängen des Königreichs. Doch das Volk der Teros-Saral nahm stetig weiteres Land in Besitz und vertrieb mit blutigen Feldzügen viele Trolle aus ihrer Heimat. Zumindest aus den zugänglicheren Regionen. Den Trollkamm, ein über 50 Kilometer von Reos bis zur Küste reichendes besonders zerklüftetes Gebiet des Albhöhenlands, beherrschen Hügeltrolle bis heute uneingeschränkt. Selbst starke Gewappnete wagen sich hierhin nicht alleine.
Ihr Verhalten
Eine Fleischmahlzeit verschmäht kein Hügeltroll. Selbst ein satter greift zu und stopft sich voll. Zu vegetarischer Kost greifen die Trolle des Albhöhenlands allerdings nur in der größten Not. Saral-Pferde, Saral-Ponys, Wildschweine und Hirsche füllen ihren Speiseplan. Kommt dazu Menschenfleisch auf die Karte, jubilieren die gierigen Unholde. Gelegentlich gehen sie dafür höhere Risiken ein und nähern sich Straßen und Siedlungen. Eher in der dunklen Jahreszeit als im Sommer, da direktes Sonnenlicht ihre Sicht beeinträchtigt und ihnen Unwohlsein verursacht. Werden Sonnenstrahlen nicht durch Wolken, Nebel oder Dunst gefiltert, schränkt das Licht ihre Aktivität um 25 Prozent ein. Und damit kommen sie etwas besser im Tageslicht zurecht als die scheueren Waldtrolle. Ebenfalls sind sie etwas klüger, agieren planvoller und stimmen sich in größeren Gruppen ab. Im Gegensatz zu ihren Vettern in den Wäldern machen sich sogar alle paar Jahre kleine Trupps unter dem Kommando eines starken Anführers in von Menschen besiedelte Gebiete auf, um geballt kleine Festungen oder wehrhafte Dörfer anzugreifen. Von diesen Raubzügen bringen sie neben Menschen möglichst reiches Beutegut heim. Zwar kennen sie keine trollischen Worte für Architektur oder Bergbau, dennoch höhlen sie gekonnt die Hügel ihrer Heimat aus und legen ausgedehnte unterirdische Domizile und Stollen an.
Raubende und mordende Orks
Einige wenige Orkstämme leben noch versteckt in Wäldern und Höhlen. Sie sind jedoch vorsichtig und wagen sich selten an bebaute Gebiete heran. Wenn sie es tun, führt es zu Grausamkeit und Blutvergießen.
Myeras (Hexenbrut)
Bevor die Volksstämme Teros und Saral die Fundamente für ihr heute blühendes Königreich legten, trafen die zersplitterten Sippen zuweilen in tiefen Wäldern auf diese eulenartigen Wesen mit ihren kleinen gewundenen Hörnern und dem unter die Haut gehenden Blick. Vorwiegend naturverbundene Frauen der längst von diesen beiden Stämmen vertriebenen Volksgruppe der Luthaís nahmen sich in dieser Zeit sogar aus dem Nest gefallener Jungtiere an. Und ihre dörflichen Gemeinschaften zwischen Wald und Wiesen verstanden vor eintausend Jahren den seltsamen Vogel als wundersamen Götterboten und gutes Omen. Und nicht wie die Einheimischen heute als diabolisches Geisterwesen und Vorzeichen des Todes.
Im eleganten, lautlosen Flug verschmilzt die Silhouette einer Myera mit dem sie umgebenen Wald und Teile ihres Körpers verschwimmen im Zwielicht oder werden gar unsichtbar. Einst begleiteten Myeras die angesehensten Sinda – weise Frauen, die in der bäuerlichen, zerstreuten Bevölkerung eine geheimnisumwitterte Rolle zwischen Wortführerin, Priesterin, Wahrsagerin und Heilerin innehatten. Noch war kein Galith-Kult gegründet und alle Menschen – ob nun verwurzelt im Volk der Teros, Saral oder Luthaís – huldigten der Erdgöttin Gwladeyr, Naturgeistern oder aber drakonischen Gottheiten aus einer düsteren Vorzeit. Die Sinda sind längst vergessen, doch ihr (mittlerweile verdorbenes!) Erbe führen die grausamen dem bösartigen Gott Manatharil dienenden Hexen im Bergkönigreich Luthaís-Bathar bis in diese Tage fort. Die der Erdgöttin Gwladeyr, dem Guten und der Heilung zugewandten Hexen im Königreich Teros-Saral haben dagegen nach Jahrhunderten der blutigen Verfolgung und ihrem Leben im Verborgenen größtenteils den Faden zu ihrer Vergangenheit verloren und reichen nicht ansatzweise an die Machtfülle der Ehrwürdigen Hexen und der Eishexe im Gebirge heran. Geblieben ist ihnen die wundersame Titulierung Kinder der Sinda.
Population und Bejagung
Im abergläubischen Volksmund verkommt ein Myera verbreitet zum ausgespienen Schimpfwort Hexenbrut. Es ist ein mythisches Wesen: Denn zu sehen bekommt im Königreich Teros-Saral seit Jahrhunderten kaum ein Mensch einen dieser seltenen Vögel, die mit dem Aufstieg des Galith-Kultes stark bejagt und selbst in nur dünn bevölkerten Regionen ausgerottet wurden. Nur noch wenige Dutzend Exemplare finden gegenwärtig ihr Refugium in den tiefen Wäldern, in die sich alleine Gesetzlose wagen.
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Bemerkenswert: Einem von einhundert Myeras (W100: 1%) wohnt mehr als eine tierische Intelligenz inne. Dieses Lebewesen ist zumeist intelligenter als ein durchschnittlicher Mensch und beherrscht naturgegeben Zauber aus dem Bereich Mentalmagie (Beeinflussung, Täuschung, Sinne verwirren, Geisteskraft, Gedankenangriffe etc.). Aufgrund der Lebensspanne von bis zu 200 Jahren gab es einst außergewöhnliche Geschöpfe unter den Myeras.